Eiffel-Projekt

2010 wurde Frankreich mit 78,95 Millionen ausländischen Touristen das weltweit beliebteste Touristenziel. Fast 10 % davon besichtigen den Eiffelturm. Durchschnittlich werden täglich 19.000 Besucher am Eiffelturm gezählt (zu Spitzenzeiten über 100.000 Besucher täglich). Dieses touristische Ziel im Herzen von Paris ist sehr belebt. Aber auch die belebtesten Bauwerke müssen saniert werden.

Hintergrund des Eiffel-Projekts

Im Juni 2012 sollten am ersten Stockwerk des historischen Eiffelturms umfangreiche Sanierungsarbeiten beginnen. Diese hatten zum Ziel, die Aussicht dieses Stockwerks zu verbessern und den Bereich attraktiver für Besucher zu machen. Da das erste Stockwerk des Eiffelturms seit über 30 Jahren nicht saniert wurde, waren diese Arbeiten nun notwendig.

Die Besucheranzahl sowie die sehr strengen Sicherheits-, Umwelt-, ästhetischen und andere Regelungen sowie Statuen usw. rund um den Eiffelturm machten diese Aufgabe zu einer Herausforderung. Zudem ist der nutzbare Arbeitsbereich des ersten Stockwerks sehr klein und der Zugang für Ausrüstung, Material und Mitarbeiter ist äußerst begrenzt.

Bateg, ein Vinci-Unternehmen, erhielt den Auftrag mithilfe von Scanclimber und seinem französischen Kunden, dem Verleihunternehmen Sky Access.

Von Juni 2012 bis Juni 2014 saniert Bateg das erste Stockwerk unter Verwendung der Scanclimber Monsterplattform, die nur auf einer Höhe von 50 Metern verankert ist.

Die Plattformgestaltung

Die Gestaltung der Plattform für das Eiffel-Projekt ging aus von der Scanclimber's SC8000 Zweimastbühne. Es sollten so viele Standardkomponenten wie möglich verwendet werden, um das Produkt fristgerecht fertigzustellen und Kosten für den Kunden einzusparen.

Scanclimber entwickelte eine Lösung mit zwei SC8000 Zweimastbauteilen und einer zusätzlichen Erweiterung der mittleren Plattform dazwischen. So wurde eine Bodenfläche von 24,1 x 6,6 m und 9 Tonnen Kapazität erreicht. Abschließend wurde diese mastgeführte Kletterbühne als Transportplattform genehmigt.

Über 90 % der Plattform bestehen aus Standardkomponenten. Es wurden beträchtliche Kosteneinsparungen erreicht und Ersatzteile sind ohne Weiteres erhältlich.

Die Plattform

Die Eiffel-Monsterplattform ist 24,1 Meter lang und 6,6 Meter breit (vergleichbar mit einem Tennisplatz für das Einzel: Länge 23,78 Meter und Breite 8,23 Meter.)

• Ladekapazität: 9000 kg
• Bodenhöhe: 1-57 m
• Geschwindigkeit: 8,4 m/min
• Max. zulässige Windgeschwindigkeit bei Betrieb: 20 m/s
• Verankerungspunkte: bei nur 50 m

Masten

In jeder Ecke der Plattform befindet sich ein Mast und jeder dieser Masten ist eigentlich eine Gruppierung von drei SC8000 Standardmasten. Die vier Mastgruppierungen stehen in den vier Ecken der Plattform. Die Masten sind mit einem eigens entwickelten Dreifach-Mastverbinder miteinander verbunden.

Da die Plattform in der Mitte des Eiffelturms steht, liegen die niedrigst möglichen Verankerungspunkte bei 50,6 m über Bodenhöhe. Jeder der 60 m hohen Masten ist nur einmal befestigt, weil sich das erste Stockwerk des Eiffelturms auf einer Höhe von 57 Metern befindet, nur 7 m über der Verankerungshöhe.

Die Stadt Paris forderte, dass die Struktur des Eiffelturms aufgrund seiner historischen Bedeutung im Rahmen der Ankerbefestigungen nicht beschädigt, geschweißt oder sogar markiert werden darf. Die Anker werden mit speziellen Klemmbefestigungen am Eiffelturm angebracht.

Die Mastteile mussten mit verbesserter Steifigkeit und 12 m tiefen Fundamenten entwickelt werden. So kann die Plattform selbst bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/s in Betrieb sein und hält Windgeschwindigkeiten von bis zu 44 m/s stand, wenn sie nicht in Betrieb ist. Die Windgeschwindigkeit bei Betrieb übertrifft den SC8000 Standardwert um 30 %.

Fundamente

Die Fundamente wiegen jeweils 25 Tonnen und bestehen aus zwei Teilen: dem Einsatzteil, das sich unter dem Bodenniveau befindet, und der Oberplatte, die mit dem Einsatzteil verschraubt ist. Das Fundament ist betoniert und die Mastfüße sind mit der Oberplatte des Fundaments verschweißt.

Ästhetik spielt in diesem Projekt eine wichtige Rolle. Das Erscheinungsbild der Plattform mit den Masten sollte so gut wie möglich mit seiner Umgebung verschmelzen. Die Mastgruppierungen und die Plattform befinden sich nun in ästhetischer Harmonie.

Aufgrund von zeitlichen Beschränkungen und den Bedenken, dass ein Bewegen der Plattform am Tag zuviel Lärmbelästigung verursachen würde, sah der ursprüngliche Plan vor, die Plattform einmal frühmorgens zu heben und sie dann am Abend wieder zu senken. Durch die intelligente Konstruktion konnte der Lärm um 25 % gesenkt und die Geschwindigkeit um 33 % erhöht werden. Bateg ist in der Lage, die Plattform nicht nur einmal, sondern 3-4 mal täglich hoch- und herunterzufahren.

Projektsicherheit

Die zusätzlichen Faktoren Arbeitssicherheit und Besuchersicherheit sind die vielleicht wichtigsten Anliegen des Projekts.

Die Sicherheit der Arbeiter

Während der gesamten Nutzungszeit werden 2 m hohe Geländer um die Plattform aufgestellt. Des Weiteren befindet sich ein unnachgiebiges Dach über der Kontrollstelle, das den Bediener vor herunterfallenden Gegenständen schützt. Die 3,2 m breite Beladetür der Plattform kann ausschließlich auf Bodenhöhe genutzt werden. Die Beladetür wird automatisch verschlossen, bis sich die Plattform wieder auf Bodenhöhe befindet.

Automatische Hebebühnen (2 m lang, 3 m breit) mit einer Kapazität von je 1500 kg werden zum Transport von Arbeitern, Lasten und Ausrüstung zwischen der Plattform und dem ersten Stockwerk des Eiffelturms eingesetzt. Die Hebebühnen können erst geöffnet werden, wenn die Plattform das erste Stockwerk erreicht hat. Mit dem ersten Stockwerk des Eiffelturms ist eine Plattformtür (2 m hoch) verschraubt. Die Plattformtür kann nur von der Plattformseite aus geöffnet werden. Zur zusätzlichen Sicherheit ist auch die Stockwerkseite mit einer Notöffnung ausgestattet.

Die Sicherheit der Besucher

Die Arbeiten auf der Plattform und dem Eiffelturm-Pavillon finden statt, während die Besucher daneben zeitgleich Schlange stehen und den Besucherlift des Eiffelturms nutzen, um andere Bereiche des Bauwerks zu erreichen. Alle Arbeitswerkzeuge müssen, wenn sie nicht benutzt werden, sicher befestigt sein und der Arbeitsbereich, einschließlich der Plattform, ist vollständig mit einem 2 m hohen Netz gesichert.